Im Zentrum des Geschehens: der Solarspeicher Solarspeicher sehen von außen betrachtet nicht sehr spektakulär aus. In ihrem Inneren verbergen sie aber zum Teil eine ausgefeilte Technik, um die von Kollektor gesammelte Sonnenwärme optimal nutzen zu können. Solarspeicher lassen sich unterteilen in Warmwasserspeicher, Kombispeicher und Pufferspeicher. Warmwasserspeicher |
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Pufferspeicher | ||
Pufferspeicher speichern im Gegensatz zu Warmwasserspeichern kein Trinkwasser, sondern Heizungswasser. Zum Einsatz kommen sie in solaren Heizsystemen. Wegen des geschlossenen Heizungskreislaufs benötigen sie keinen besonderen Korrosionsschutz. Sie sind oft aus Baustahl und einfach vom Aufbau. Über einen Wärmetauscher können sie auch Trinkwasser erwärmen. |
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Kombispeicher |
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Kombiniert man die Funktion eines Warmwasserspeichers mit einem Pufferspeicher, bekommt man einen Kombispeicher. Sie liefern gleichzeitig das Warmwasser für Bad und Dusche und unterstützen die Heizung. Bei ihrer Entwicklung hat es in den letzten Jahren einige innovative Fortschritte gegeben. Man kann sogar sagen, dass sie die Speichertechnik revolutioniert haben. Die Entwickler haben sich immer wieder neue Lösungen für eine effektive Schicht-Ladetechnik ausgedacht. |
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Kombispeicher unterscheiden sich vor allem in der Art der Trinkwassererwärmung. Man kann vier Methoden unterschieden: |
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Trinkwassererwärmung mit einem Tank-im-Tank-Speicher Vorteile: Schwankungen des Volumenstroms haben keine Auswirkungen auf die Warmwassertemperatur; hohe Entnahmeleistung; keine aufwändige Regelung; kostengünstig für kleine Volumina Nachteile: geringes Wärmeübertragungsvermögen an das Trinkwasser; Korrosionsschutz notwendig; in Trinkwasserspeicher nachströmendes Kaltwasser beeinträchtigt bei hohen Zapfraten die Wärmeschichtung im umgebenden Pufferspeicher Anmerkungen: Voraussetzung für Schichtung ist ein bis zum Speicherboden reichender Trinkwassertank bis zum Boden; Trinkwassertankvolumen sollte ein Drittel des Speichervolumens betragen |
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Trinkwassererwärmung über einen externen Wärmeübertrager | ||
Vorteil: sehr gute Schichtung möglich Nachteile: großes Wärmeübertragungsvermögen nötig; hoher apparativer Aufwand; hoher Regelungsaufwand; Warmwasserzirkulation nur bedingt sinnvoll, weil Rücklauf in unteren Speicherbereich fließt und damit die Schichtung stört Anmerkung: Verkalkung vorbeugen |
![]() Grafik: Institut für Wärnetechnik und Thermodynamik der Universität Stuttgart |
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Trinkwassererwärmung über einen in der gesamten Höhe eingetauchten Wärmeübertrager | ||
Vorteile: technisch einfache Lösung; wenn das Wärmeübertrager-Volumen groß ist, kann die Kapazität ansatzweise wie beim Tank-im-Tank genutzt werden für kurzzeitige Spitzenzapfungen Nachteil: großes Wärmeübertragungsvermögen nötig; großes Bereitschaftsvolumen oder hohe Bereitschaftstemperatur nötig Anmerkung: Schichtung vom Trinkwasser-Volumenstrom abhängig |
![]() Grafik: Institut für Wärnetechnik und Thermodynamik der Universität Stuttgart |
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Trinkwassererwärmung über einen eingetauchten Wärmeüberträger mit Abströmrohr | ||
Vorteile: gute Schichtung möglich; gute Ausnutzung der Speicherkapazität; geringer Regelaufwand Nachteile: großes Wärmeübertragungsvermögen nötig; aufwändige Speicherkonstruktion |
![]() Grafik: Institut für Wärnetechnik und Thermodynamik der Universität Stuttgart |
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Wie die Solarwärme in den Speicher kommt | ||
Über zwei eingetauchte Wärmeübertrager Vorteile: einfaches Konzept; gute Wärmeübertragung Nachteile: nur "grobe" Schichtung möglich; hoher apparativer Aufwand; zusätzlicher Regelungsaufwand |
![]() Grafik: Institut für Wärnetechnik und Thermodynamik der Universität Stuttgart |
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Über einen eingetauchten Wärmeübertrager mit passiver Schichtbeladung Vorteile: gute Schichtung möglich; geringer apparativer Aufwand; kein zusätzlicher Regelungsaufwand; gute Wärmeübertragung; preisgünstige Lösung Nachteil: aufwändige Speicherkonstruktion |
![]() Grafik: Institut für Wärnetechnik und Thermodynamik der Universität Stuttgart |
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Über einen externen Wärmeübertrager mit aktiver Schichtbeladung Vorteile: nur Pufferspeicher erforderlich; einfachster Speicheraufbau ohne Einbauten wie Wärmeübertrager oder Schichtbeladeeinrichtung Nachteile: nur "grobe" Schichtung möglich; hoher apparativer Aufwand; zusätzlicher Regelungsaufwand; evtl. zusätzliche Wärmeverluste durch zwei zusätzliche Anschlüsse für den externen Wärmeübertrager |
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Die Dämmung macht den Unterschied So unterschiedlich die Solarspeicher-Typen in ihrer Funktion sind, so wichtig ist doch eines für alle: eine gute Wärmedämmung. Die auf dem Markt angebotenen Speicher lassen sich deshalb vor allem in ihrer Dämmqualität unterscheiden. Gute Solarspeicher sind auf ihrer gesamten Oberfläche eng anliegend und lückenlos mit einer mindestens acht Zentimeter dicken Hart- oder zwölf Zentimeter dicken Weichschaumisolierung versehen. Ein paar Zentimeter mehr Dämmung lohnen sich. Es geht weniger Sonnenwärme verloren, kleinere Kollektorflächen reichen für denselben Systemertrag aus. Effizientes Speicherdesign
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Das Solarenergie Informations- und Deminstrationszentrum in Fürth hat auf seiner Internetseite http://www.solid.de eine Marktübersicht zu Solarspeichern veröffentlicht. Sie hilft interessierten Verbrauchern, aber auch Planern und Handwerkern den für ihren Bedarf passenden Solarspeicher zu finden. |
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Zukunftsmusik: Latentwärmespeicher So gut ein Wasserspeicher auch gedämmt sein mag, lassen sich Wärmeverluste doch nicht ganz vermeiden. Deshalb denken Solartechniker immer wieder über so genannte Latentwärmespeicher nach. Sie machen sich den Phasenwechsel von Stoffen zunutze. Ändert ein Speichermedium sein Aggregatszustand, zum Beispiel von fest nach flüssig, muss es Wärme aufnehmen. Umgekehrt kann man dem Speichermedium bei einem Phasenwechsel von flüssig nach fest Wärme entziehen. Mögliche Speichermedien sind Salzhydrate und Paraffine. Sotptionsspeicher arbeiten nach dem gleichen Prinzip mit Zeolith als Speichermedium. Ein Latentwärmespeicher speichert also Wärme, ohne dass sich das Speichermedium aufheizt, das heißt "nicht fühlbar". Vorteile: Latentwärmespeicher haben eine höhere Speicherkapazität als Wasserspeicher und können Wärme praktisch verlustfrei speichern. Mit solchen Speichern ließe sich Sonnenwärme aus dem Sommer für den Winter speichern. Markttaugliche Konzepte haben sich bis jetzt dennoch nicht realisieren lassen. Probleme bereiten derzeit noch die Be- und Entladung der Speicher und der definierte Temperaturbereich, in dem dies geschehen muss. |